Monat: Januar 2022

Ausgleich und Work-Life-Balance

Ein weiterer oft unterschätzter Punkt bei der Gesundheit ist ein Ausgleich. Es mag für manche Paradox klingen und natürlich ist Arbeit wichtig um finanziell erfolgreich zu werden, es bringt aber auch nichts jeden Tag 16 Stunden zu arbeiten und 8 Stunden zu schlafen und das Essen während der Arbeit zu sich zu nehmen und um zeit zu sparen nicht zu kochen, sondern immer zu bestellen. Dann arbeitet man zwar viel, aber zum einen wird die Arbeit nicht effektiv sein und zum anderen fehlt ein Ausgleich. Work-Life-Balance ist hier das entsprechende Schlagwort. Jeder Mensch braucht seinen Ausgleich, die einen merken es früher die anderen erst später. Am Ende macht es jedoch niemanden glücklich und zufrieden, wenn man nur noch arbeitet, keine Zeit für Familie und Freunde hat und der Ausgleich zur Arbeit fehlt.

Das Thema Work-Life-Balance lässt sich in diesem Rahmen nur anschneiden und das wesentliche und grundsätzlich dazu beschreiben. Es geht darum, dass es ein Gleichgewicht zwischen der beruflichen und der privaten Zeit geben sollte. Hier gibt es sehr viele Ansätze und Methoden, am Ende geht es aber immer um die Frage des Ausgleichs zur Arbeit.

Ohne ausreichenden Ausgleich, wenn man den ganzen Tag das gleich macht, riskiert es letztlich krank zu werden. Das Thema Ausgleich ist allerdings sehr individuell, jemand der als Fitnesstrainer arbeitet wird sicherlich seinen Ausgleich nicht im Fitnessstudio finden, natürlich ist es auch für diesen wichtig Sport zu machen, es wird aber keine Ablenkung bringen und nicht dafür sorgen, dass man das Gefühl eines Ausgleichs hat. Ein Steuerberater, der den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, allerdings wird möglicherweise im Besuch eines Fitnessstudios einen Ausgleich finden. Daher muss sich jeder für sich selbst überlegen was einem einen Ausgleich bietet und eine Alternative zum Alltag bietet, wichtig ist, dass es körperlich und geistig eine Abwechslung bietet. Am Ende kann dies auch der Anfang eines neuen Hobbys sein was dann wieder zu neuen Lebensfreuden führt.

Die eigene Gesundheit

Der ein oder andere wird sich nun fragen, wieso das Thema Gesundheit hier in einem Buch zum Thema Finanzen auftaucht.

Bevor es um die Veränderung der Finanzen geht, ist es zunächst wichtig, sich um die eigene Gesundheit Gedanken zu machen. Dies hat sehr viel mehr mit dem eigenen Vermögen zu tun als viele Denken. Die nachfolgenden Kapitel sollen einen ersten Einblick in den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Finanzen ermöglichen.

Wie viel Geld brauche ich im Alter?

Im Alter bzw. im Rentenalter ändern sich ein wenig die Kosten. In der Regel sind z.B. Finanzierungen so ausgelegt, dass diese nach dem Rentenaltern nicht mehr zu zahle sind, sondern bis dahin abbezahlt wurden. Krankenkasse kann sich auch ändern und die Rentenversicherung fällt in der Regel weg.

Es ist also wichtig, sich alle Kostenpositionen anzusehen und zu überlegen, wie diese Kosten im Rentenalter aussehen werden. Wichtig ist es auch, zu überlegen, was man in diesem Alter machen möchte. Bestimmte Hobbies können auch sehr teuer sein.

Welches Vermögen habe ich?

Eine wichtige Frage, die man sich stellen sollte, ist wie hoch das eigene Vermögen bereits ist. Ohne dies zu wissen, ist es nicht möglich zu ermitteln wie groß die Lücke bis zum Ziel ist.

Es gibt allerdings verschiedene Dinge, die zum Vermögen gehören. Daher ist es teilweise schwierig diese Frage auf Anhieb zu beantworten.

Am einfachsten ist es mit den Dingen zu beginnen, die eindeutig sind. Zu diesen Dingen gehören Barvermögen, Vermögen aus Giro-, Spar-, Verrechnungs-, und Tagesgeldkonten, Wertpapiere. Das gute an diesen Vermögensposten ist, dass diese einfach ermittelt werden können.

Ebenfalls einfach zu ermitteln, sind Forderungen gegenüber anderen Personen und Unternehmen. Hier kann es unter Umständen Sinn machen diese zu bewerten und zu überlegen, wie hoch das Risiko ist, dass diese Forderung nie bezahlt wird.

Auf der negativen Seite sind die Schulden bei Kreditinstituten einfach zu ermitteln und entsprechend abzuziehen.

Anschließend sind die ganzen anderen Vermögensgegenstände zu erfassen. Hier ist es allerdings wichtig, dass man diese nur mit dem Wert erfasst, den man erhalten könnte, wenn diese verkauft werden. Eine Couch ist z.B. fast nicht mehr zu verkaufen, würde hier also mit dem Wert null Euro erfasst werden. Besondere Kunststücke, sind allerdings aufzuführen. Sehr vorsichtig, sollte man bei Sammelstücken wie Briefmarken sein, da diese inzwischen auch fast nicht verkauft werden können.

Welche Ausgaben habe ich?

Nachdem wir nun alle Schulden wissen, geht es nun um die Frage, welche Ausgaben, habe ich und wie hoch sind diese Ausgaben. Am besten ist es hierzu sich ein Haushaltsbuch zu führen, hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Die nun genannten Möglichkeiten sind nur ein Auszug und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Am schnellsten geht es einfach auf Papier eine Tabelle zu erstellen und dort jeden Tag die aufzuschreiben folgende Spalten auszufüllen:

Datum AusgabeBar / Konto / Kreditkarte/…KostenartBeschreibungBetrag
5.11.BarLebensmittelBäcker4,56 €

Die nächste Möglichkeit ist es genau dies mit einem Tabellenkalkulationsprogramm zu machen, hier bieten sich OpenOffice oder Excel von Microsoft an. OpenOffice hat den Vorteil das es kostenlos ist. Der Vorteil von beiden Varianten ist, dass das Auswerten später einfacher ist und der Haushaltsplan dann einfacher direkt und anhand dieser Zahlen erstellt werden kann.

Neben diesen Varianten gibt es noch spezielle Programme wie z.B. das Programm Finanzmanager von Lexware, hier können die Ausgaben erfasst, Budgetpläne erstellt und Auswertungen direkt vorgenommen werden. Anfangs sollte man davon jedoch absehen und erst diese Investitionen in ein solches Programm ausgeben, wenn klar ist, dass das Geld dafür vorhanden ist und man damit wirklich arbeiten will. Hier gibt es zudem auch noch viele andere Programme.

Sobald über einen gewissen Zeitraum alle Ausgaben erfasst wurden, gilt es nun auszuwerten, wofür wie viel Geld ausgegeben wird, dies führt meist zu Überraschungen und viele hätten nicht gedacht das sie so viel für bestimmte Dinge ausgeben. Überprüfen Sie auch noch einmal, dass Sie keine Kosten vergessen haben, denken Sie auch an die Kosten dir nur jährlich, oder jedes Quartal anfallen.

Im Folgenden eine Liste möglicher Ausgaben, diese ist allerdings nur eine Orientierung und kann nicht vollständig sein.

Welche Einnahmen habe ich?

Bevor die Ausgaben analysiert werden, sollte die Einnahmen betrachtet werden. Wichtig ist es sich einen Überblick zu verschaffen, welche Einnahmen sicher kommen werden. Zu den Einnahmen zählen unter anderen die Gehälter, Mieteinnahmen, Zahlungen aus Versicherungen, Kindergeld. Wichtig ist, dass hier realistisch geplant wird und weder zu hoch kalkuliert noch Einnahmen geplant werden, die nicht sicher kommen werden. Derartige unsichere Einnahmen können Geschenke sein, die man in den letzten Jahren immer bekommen hat, aber das bedeutet eben nicht, dass diese auch in der Zukunft sicher kommen werden, genauso unsicher ist es mit einem Erbe zu rechnen, da man nicht weiß, wann es zu diesem wirklich kommt und ob überhaupt. Dies sind auch nur Beispiele und es gibt noch viele weitere unsichere Einnahmen, mit denen man nicht planen sollte.

Einnahmen die ungeplant kommen sollten auch besser gespart werden, als einfach für Konsum ausgegeben werden. Dies hilft das finanzielle Ziel schneller zu erreichen.

Schulden

Wenn Sie Schulden haben, sollten Sie sich nun mehrere Fragen stellen, um herauszufinden, welche Art von Schulden vorliegt. Es gilt also nun eine Analyse der einzelnen Schulden vorzunehmen. Am Ende dieses Kapitels ist eine Übersicht erstellt, in die Sie die Ergebnisse der Analyse eintragen können.

Vor allen müssen Sie sich bewusst machen, dass die beste Einnahmequelle es ist, Zinsen auf Schulden nicht mehr zahlen zu müssen, denn im Normalfall sind die Zinsen auf Schulden höher als Zinsen auf Guthaben. Eine Ausnahme können, daher Schulden sein, die ohne Zinsen anfallen, aber auch diese sind in der Regel aller Fällt nicht gut.

Die kritischste Art von Schulden sind Konsumschulden, die nicht bedient werden können. Konsumschulden sind Schulden für Urlaube, Handys, Möbel, u.ä.

Sie haben alle eines gemeinsam, in diesen Fällen, gibt es zu den Schulden keine entsprechenden Werte, die im Falle eines Falles veräußert werden können, denn der Wert von technischen Geräten, Möbeln, etc. sinkt sofort signifikant.

Wenn es sich sogar um Schulden für Urlaube handelte, dann gab es noch nie etwas das im Wert sinken konnte, zu diesen Schulden.

Oft werden diese Schulden sogar länger getilgt als die Dinge zur Verfügung stehen. Bei einem Urlaub ist es eindeutig, bei Möbeln mag es gut sein, dass die Möbel relativ lange leben, aber gerade technische Geräte leben in der Regel nicht sehr lange und sind eventuell schon nach 2-3 Jahren veraltet oder gar kaputt, die Schulden dafür sind aber oft erst nach 5 Jahren oder noch später bezahlt. Noch schlimmer sind jene Schulden, bei denen eigentlich nur die Zinsen bezahlt werden, die eigentlichen Schulden aber nicht abbezahlt werden, denn dann zahlt mal ewig und es gewinnt nur einer und das ist der Gläubiger.

Fangen Sie also nun an und suchen Sie alle Konsumschulden zusammen und stellen Sie sich dabei folgende Fragen:

  • Welche Konsumschulden habe ich?
  • Wofür habe ich die Schulden aufgenommen?
  • Wie viel zahle ich für diese Schulden im Monat?
  • Wie viel von meiner Zahlung sind Zinsen wie viel sind Tilgung?
  • Wie hoch ist die Verbindlichkeit derzeit?
  • Bis wann sollen die Schulden nach aktuellem Vertrag abbezahlt sein?
  • Wie hoch ist der Zinssatz?
  • Können die Schulden vorab getilgt werden? Fallen dann Vorfälligkeitsentschädigungen an?

Die Frage, ob Sie diese Schulden bedienen können, werden wir erst am Ende klären können, denn selbst wenn Sie jetzt das Gefühl haben, dass Sie diese nicht zahlen können, könnte es sein das Sie es eigentlich doch können und genauso könnte es umgekehrt sein, nur weil Sie es in den letzten sech Monaten vier Mal pünktlich bezahlt haben, heißt dies nicht, dass Sie es sich wirklich leisten können.

In den vergangenen Jahren gab es immer mehr 0% Finanzierungen auf Konsumgüter, diese haben das Aufnehmen von Schulden erheblich vereinfacht. Gegen diese Finanzierungen sind dann nichts einzuwenden, wenn Sie das Geld für das Produkt, das Sie kaufen wollen, haben und sicherstellen, dass dieses Geld weiterhin liquide zur Verfügung steht. In diesem speziellen Fall kann versucht werden auf Tagesgeldkonten und anderen sicheren Mitteln zu mindestens ein kleines bisschen Geld zu verdienen. Hierbei ist zu beachten, dass auch kleine Beträge sich am Ende zu einer größeren Summe zusammen summieren können.

Ganz besonders kritisch sind Dispokredite. Also jene Kredite, die durch das Überziehen des Kontos entstehen. Prüfen, Sie also nun 2 Dinge, einmal ist ihr Konto dauerhaft im Dispo, also negativ und zweitens, sind Sie in der Lage das Konto zu überziehen und somit ein Dispokredit aufzunehmen, es empfiehlt sich dafür zu sorgen, dass das Konto nicht überzogen werden kann.

Sollte Ihr Girokonto dauerhaft im Minus sein, Sie also ein Dispokredit dauerhaft in Anspruch nehmen, sollten Sie dringend prüfen, ob Sie dies nicht in einen normalen Kredit umwandeln können. Dies sollten Sie dringend Ihre Bank fragen und im Falle, dass Ihre Bank dies nicht ermöglichen will alternativen prüfen. Die Zinsen für Dispokredite sind extrem hoch und oft ein Vielfaches von alternativen Krediten. Sie sparen also sofort erhebliche Kosten. Dieses Geld können Sie nun direkt für andere Dinge nutzen. 

Kommen wir nun zu der zweiten Art von Schulden, das sind jene Schulden, zu denen es einen Gegenwert gibt und es Sinn macht, da man gleichzeitig Kosten einspart oder Vermögen aufbaut. Ein klassisches Beispiel sind hier Immobilien. In der derzeitigen Zinssituation ist es oftmals teurer Miete zu zahlen als ein Darlehen zu tilgen. Es macht in diesem Fall also Sinn Tilgung und Zinsen für eine Immobilie anstelle einer Miete zu zahlen. Hierfür gibt es 2 Gründe, zum einen sind Sie auf diese Weise in der Lage direkt Geld zu sparen und auf der anderen Seite können Sie für das Alter vorsorgen, denn wenn die Immobilie irgendwann schulden frei ist, müssen Sie keine Miete mehr zahlen. Dies bedeutet, dass Sie heute auch weniger Geld für das Alter einplanen müssen, denn dieses Geld brauchen Sie später nicht und sparen dieses ebenfalls heute.

Auch diese Schulden gilt es dennoch zu analysieren, allerdings zunächst nur für jene Immobilie, die Sie selber nutzen also eine Miete einsparen. Analysieren Sie also folgende Fragen:

  • Wie hoch sind die Schulden?
  • Wie hoch ist die Tilgung im Monat?
  • Wie hoch sind die Zinsen im Monat?
  • Wie hoch ist der Zinssatz im Monat?
  • Auf wie viele Jahre ist die Finanzierung berechnet?
  • Wie lange gilt die Zinspreisbindung?
  • Sind Sondertilgungen erlaubt?
  • Wenn Sondertilgungen erlaubt sind, bis zu welchem Betrag?

Sondertilgung bedeutet, dass zu den vereinbarten Tilgungen eine zusätzliche Tilgung bezahlt werden darf, dies spart direkt Zinsen, da auf diesen Betrag dann keine Zinsen mehr bezahlt werden müssen, allerdings darf diese Tilgung nicht weh tun und ganz wichtig, es macht meistens nur Sinn, wenn dies ohne Vorfälligkeitsentschädigung getilgt werden darf. Die Vorfälligkeitsentschädigung ist eine Gebühr an die Bank die die wegfallenden Zinsen für die Bank kompensieren.

Wenn Sie Schulden für eine Immobilie haben, die Sie vermieten, gehört dies ebenfalls zu unkritischen Schulden, wenn 2 Bedingungen erfüllt sind. Zum einen, dass die monatlichen Mieteinnahmen höher sind als die monatlichen Kosten für Tilgung und Zinsen. Zum anderen, dass Sie auch in der Lage sind die Tilgung und Zinsen zu bezahlen, wenn für eine gewisse Zeit die Miete ausfällt, sei es wegen einem Leerstand oder weil der Mieter einfach seine Miete nicht bezahlt.

Bei beiden Immobiliendarlehen müssen Sie unbedingt prüfen, was es für Sie bedeuten würde, wenn die Zinsen steigen, sobald die Zinsbindung endet. Wenn Sie heute die Tilgung und Zinsen nur gerade so bezahlen können, müssen Sie sich dringend Gedanken machen, wie sie jetzt schon Kosten einsparen oder Einnahmen erhöhen, damit sobald die Zinspreisbindung endet auch möglicherweise höhere Zinsen bezahlt werden können. Denn ansonsten kann es im schlimmsten Fall zu einer Zwangsversteigerung kommen. In diesem Fall verliert man meistens erheblich, da oftmals die Immobilien unter Wert teilweise sogar unter den offenen Schulden dann zwangsweise verkauft werden, dies ist also der absolute worst case und muss unbedingt vermieden werden.

Sobald Sie den Überblick über Ihre Schulden gewonnen haben, schreiben Sie sich die daraus entstehenden Ausgaben, die sie monatlich bezahlen müssen auf und schrieben Sie jeweils dazu, bis wann diese gezahlt werden müssen. Dies brauchen Sie später beim erstellen Ihres Finanzplans.

Analyse des IST Zustandes

Nun ist es wichtig zunächst den aktuellen IST Zustand zu analysieren. Am besten ist es erst einmal alles so aufzuschreiben, wie es einem einfällt, oder man der Meinung ist, dass dies der Fall ist. Im nächsten Schritt gilt es dann genauer zu schauen, was tatsächlich stimmt.

Schreiben Sie also sich, am besten nun folgende Dinge auf:

  • Wie hoch sind meine Schulden, und wo habe ich diese?
  • Welche Ausgaben habe ich monatlich, quartalsweise, jährlich und wie hoch sind diese jeweils?
  • Welche Einkommen habe ich und wie hoch ist dies?

Oft stellt man fest, dass das Gefühl hier von den tatsächlichen Werten, wenn man dies genauer analysiert abweicht. In den nächsten Kapiteln geht es nun um diese einzelnen Bestandteile zu analysieren und herauszufinden, wie die aktuelle Situation wirklich aussieht.

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