Erst einmal gilt, ein Immobilienfonds investiert in Immobilien. Dies können Bürogebäude, Einkaufszentren, Messehallen, Stadien, Logistikhallen, Hotels, Wohnhäuser und vieles mehr sein. Das bedeutet, dass die Rendite des Fonds aus den Mieteinnahmen und aus den Wertsteigerungen der Immobilien zum Zeitpunkt des Verkaufs einer Immobilie ergibt.

Offene Immobilienfonds

Bei einem offenen Immobilienfonds gilt, dass um so mehr Anleger um so mehr Geld investieren, so kann der Fonds entsprechend auch in um so mehr Immobilien investieren. Hier gibt es dem entsprechend auch keine Beschränkung des Möglichen. Meist wird das Kapital, das dem Fonds auf diese Weise zur Verfügung steht, auch in Immobilien in mehreren Ländern investiert, dies schaffe eine Diversifizierung und damit eine Reduktion des Risikos. Je mehr unterschiedliche Arten an Immobilien ein Fonds besitzt, um so besser kann er dastehen, wenn es zu Problemen kommt. Nehmen wir die Corona-Pandemie hier als Beispiel. Ein Immobilienfonds der ausschließlich in Hotels in Spanien investiert hat, dürfte deutlich mehr Probleme gehabt haben, als ein Fonds der in Hotels, Bürogebäude und Wohngebäude investiert hat. Auch dieser wird nun Probleme gehabt haben in den Bereichen der Hotels und der Wohngebäude, allerdings gab es auch noch die Wohngebäude die stabil geblieben sind.

Die Mieterträge werden in der Regel einmal im Jahr ausgeschüttet und es können neue Anteilseigner dazu kommen, bzw. bestehende können Ihre Anteile verkaufen, dies gilt insbesondere da offene Immobilienfonds keine Laufzeit haben. Hierbei ist zu beachten, dass es eine gesetzliche Mindesthaltedauer von zwei Jahren gibt und es auch dann eine Kündigungsfrist von einem Jahr gibt. Damit bietet sich diese Anlageform im wesentlich nur zur langfristigen Geldanlage an. Empfohlen wird hier meist eine Mindestanlagedauer von 5 Jahren.

Es ist allerdings darauf zu achten, dass es bei den offenen Immobilienfonds in der Regel nicht nur einen Aufgabeaufschlag gibt, der oft 6% beträgt, sondern auch jährliche Verwaltungsgebühren von in der Regel 1,5% anfallen.

Die offenen Immobilienfonds haben zudem in der Regel nur eine sehr geringe Kursschwankung.

Auch wenn es generell erst einmal nur ein geringes Risiko bei Immobilien und damit auch Immobilienfonds gibt, sollte genau geschaut werden in welchen Ländern der Fonds investiert. Denn wenn es sich um Investments in Ländern außerhalb des Euroraums handelt, kommt als Risiko das Wechselkursrisiko der Währungen entsprechend hinzu und damit sind diese Immobilienfonds entsprechend mit einem höheren Risiko behaftet, als jene die nur im Euro-Raum investieren. 

Ein sehr großer Vorteil von offenen Immobilienfonds ist zudem, dass 60% der Gewinne über eine Teilfreistellung steuerbefreit sind, wenn die Investments hauptsächlich im Ausland statt finden, sind es sogar anstelle der 60% satte 80%. Diese Steuervorteile merkt man in der Regel sehr schnell.

geschlossene Immobilienfonds

Im Gegensatz zu den offenen Immobilienfonds werden bei geschlossenen Immobilienfonds nur in ein bis zwei bestimmte Immobilien investiert und das Fondsvolumen, also das Kapital, das hier eingesammelt werden soll, steht von Beginn an fest. Dies sorgt auch dazu, das sobald das Kapital entsprechend vorhanden ist, der Fonds geschlossen wird und keine weiteren Anleger mehr hinzukommen können.

Darüber hinaus haben geschlossene Immobilienfonds eine feste Laufzeit, ist die Zeitspanne erreicht, werden die Immobilien verkauft und der Fonds wird entsprechend aufgelöst. Der Fonds kann allerdings in dieser Laufzeit auch nicht an die Kapitalverwaltungsgesellschaft, die den Fonds aufgelegt hat und verwaltet zurückgegeben werden. Auch eine Veräußerung an der Börse ist hier nicht möglich, damit bleibt nur der Zweitmarkt übrig, was zur Folge hat, dass der Eigentümer dieses Fondsanteils selber einen neuen Käufer finden und entsprechend einen Preis aushandeln muss.

Damit bietet sich diese Anlageform nur sehr eingeschränkt für private Anleger an.