Der SDAX (Small-Cap-DAX) ergänzt den DAX und den MDAX und bildet die Wertentwicklung kleinerer börsennotierter Unternehmen (Small Caps) in Deutschland ab. Er ist besonders interessant für Anleger, die in wachstumsstarke, aber weniger bekannte Unternehmen investieren möchten.
Was ist der SDAX?
- Zweck: Der SDAX repräsentiert die kleineren Unternehmen, die in Marktkapitalisierung und Börsenumsatz unterhalb des MDAX rangieren.
- Zusammensetzung: Der Index umfasst 70 Unternehmen.
- Branchenvielfalt: Der SDAX deckt ein breites Spektrum von Branchen ab, darunter Industrie, Dienstleistungen, Konsumgüter, Immobilien und Technologie.
Wie funktioniert der SDAX?
- Performance-Index: Wie DAX und MDAX ist der SDAX ein Performance-Index, bei dem Dividenden in die Berechnung einfließen.
- Handelszeiten: Er wird während der Handelszeit (9:00 bis 17:30 Uhr) kontinuierlich berechnet.
- Gewichtung: Die Gewichtung basiert auf der freien Marktkapitalisierung der Unternehmen.
Berechnung des SDAX
- Der SDAX wird ähnlich wie DAX und MDAX berechnet:
- Formel: Gewichtete Marktkapitalisierung geteilt durch einen Divisor.
- Überprüfung: Quartalsweise Anpassung der Indexzusammensetzung durch die Deutsche Börse.
Unternehmen im SDAX
Die Unternehmen im SDAX sind meist weniger bekannt als jene im DAX oder MDAX, aber oft in Nischenmärkten führend. Beispiele:
- Industrie: Deutz AG, Hensoldt, Heidelberger Druckmaschinen.
- Technologie: Nagarro, Süss MicroTec.
- Immobilien: Instone Real Estate, Corestate Capital.
- Dienstleistungen: KPS, Home24.
- Konsumgüter: Westwing, Bertrandt.
Geschichte des SDAX
- Einführung (1999):
- Der SDAX wurde am 21. Juni 1999 ins Leben gerufen, um die Abdeckung des deutschen Aktienmarkts zu vervollständigen.
- Ziel war es, Anlegern einen Zugang zu kleineren, wachstumsstarken Unternehmen zu bieten.
- Reform 2021:
- Parallel zur Erweiterung des DAX wurde die Gewichtung der deutschen Indizes überarbeitet, was auch kleinere Anpassungen im SDAX bedeutete.
- Langfristige Entwicklung:
- Der SDAX hat historisch eine höhere Volatilität als DAX und MDAX, bietet jedoch oft höhere Renditepotenziale.
- Während der COVID-19-Pandemie zeigten viele SDAX-Unternehmen starke Verluste, konnten sich aber durch ihre Innovationskraft schnell erholen.
Unterschiede zwischen SDAX, MDAX und DAX
Kriterium | DAX | MDAX | SDAX |
---|---|---|---|
Unternehmensgröße | Blue Chips (groß) | Mid Caps (mittelgroß) | Small Caps (klein) |
Anzahl Unternehmen | 40 | 50 | 70 |
Volatilität | Gering | Mittel | Hoch |
Renditepotenzial | Stabil | Dynamisch | Sehr dynamisch |
Besonderheiten des SDAX
- Wachstumsstärke: Viele SDAX-Unternehmen befinden sich in einer Wachstumsphase und bieten höhere Chancen, aber auch größere Risiken.
- Nischenfokus: Viele Unternehmen bedienen spezialisierte Märkte, was ihnen in ihrer Kategorie eine führende Position verschaffen kann.
- Beliebtheit bei Privatanlegern: Der SDAX wird oft von Anlegern genutzt, die gezielt auf Wachstum setzen und bereit sind, mehr Risiko einzugehen.
Interessante Fakten
- Performance: In einigen Jahren konnte der SDAX den DAX und MDAX deutlich outperformen.
- ETF-Abdeckung: Es gibt ETFs, die gezielt in den SDAX investieren und Anlegern Zugang zu diesem dynamischen Segment bieten.
- Einflussfaktoren: Neben globalen Trends sind die Unternehmen oft stark von regionalen und branchenspezifischen Entwicklungen abhängig.
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